Besenreiser schimmern wie ein feines Spinnennetz bläulich durch die Haut.
©Getty Images/dimid_86
Nur kosmetisch?

Besenreiser: Müssen sie entfernt werden?

Von: Miriam Funk (Redaktionsleitung und Physiotherapeutin)

Besenreiser (Teleangiektasien) sind feine, leicht aufgeweitete bläulich schimmernde Äderchen, bei denen es sich lediglich um ein kosmetisches Problem handelt. Im Verlauf können sie sich jedoch zu Krampfadern entwickeln und damit zu einem gesundheitlichen Problem werden.

Was sind Besenreiser?

Besenreiser sind stellenweise Erweiterungen der feinen Venen unter der Haut und treten vor allem an den Beinen auf. Besenreiser sind als bläulich-rötliche feine Gefäße, meist in Form von Verästelungen oder spinngewebsartigem Aussehen, unter der Haut zu erkennen. Typische Stellen, an denen Besenreiser auftreten, sind die Oberschenkelaußenseiten, Kniekehlen, Unterschenkelinnenseiten und Fußknöchel. Sie verursachen in der Regel keine Schmerzen oder weitere Probleme.

Medizinisch werden sie den Krampfadern zugeordnet, sind aber harmlos und bedürfen keiner Behandlung.

Wie entstehen Besenreiser?

Besenreiser sind erblich veranlagt. Nicht jeder, dessen Vater oder Mutter betroffen sind, muss deshalb aber zwangsläufig selbst Besenreiser bekommen. Bei schwachem Bindegewebe ist das Risiko für Besenreiser erhöht. Im Laufe des Lebens verlieren die Venen außerdem an Elastizität, sodass Besenreiser entstehen können.

Zusätzlich gibt es Risikofaktoren für die Entstehung von Besenreisern, die denen von Krampfadern sehr ähnlich sind:

  • stehende oder sitzende Tätigkeit mit gleichzeitig zu wenig Bewegung
  • Rauchen
  • Regelmäßiger Alkoholkonsum
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Hormonelle Veränderungen wie in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren
  • Hormonelle Medikamente wie die Anti-Baby-Pille

Müssen Besenreiser behandelt oder entfernt werden?

Da Besenreiser harmlos sind und normalerweise keine Beschwerden verursachen, müssen sie nicht behandelt oder entfernt werden. Lediglich Besenreiser, die kosmetisch stören, können entfernt werden. Zur Entfernung kommt die Verödung oder die Lasertherapie infrage. Beide Therapien können ohne Narkose durchgeführt werden.

Die Verödung ist eine Methode, bei der ein Medikament in die Besenreiser gespritzt wird, welches für eine lokale Entzündung sorgt. Dadurch verkleben die Gefäßwände miteinander, sodass der Besenreiser verschlossen und vom Körper abgebaut wird. Betroffene sollen im Anschluss ein paar Tage Kompressionstrümpfe tragen und sich viel bewegen.

Bei der Lasertherapie erhitzt ein Laser von außen das Blut in dem betroffenen Gefäß, sodass sich dieses ebenfalls verschließt und der Besenreiser vom Körper abgebaut wird. Nach der Lasertherapie ist kein Tragen von Kompressionsstrümpfen notwendig.

Nach beiden Behandlungsformen kann es im Anschluss zu einer bräunlichen Färbung des Gewebes kommen, dass sich in 99 Prozent der Fälle aber zurückbildet. Um dies zu vermeiden, sollte der betroffene Körperbereich in der ersten Zeit nach der Entfernung der Besenreiser nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden.

Die Kosten für die Behandlung von Besenreisern werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und müssen selbst getragen werden.

Kann Besenreisern vorgebeugt werden?

Um Besenreisern vorzubeugen, sollte immer ausreichend Bewegung stattfinden. Vor allem bei überwiegend sitzenden und stehenden Tätigkeiten ist es wichtig, als Ausgleich für ausreichend Bewegung zu sorgen. Übergewicht sollte abgebaut werden beziehungsweise erst gar nicht entstehen und auf sogenannte Genussgifte wie Nikotin und Alkohol ist weitestgehend zu verzichten. So wird nicht nur harmlosen Besenreisern, sondern auch Krampfadern, die Probleme bereiten können, vorgebeugt.