Die gemeinsamen Halsschlagadern (Arteria carotis), auch als Kopfschlagadern bezeichnet, befinden sich auf jeder Halsseite. Sie verzweigen sich in zwei Hauptäste: die innere Halsschlagader (Arteria carotis interna) und die äußere Halsschlagader (Arteria carotis externa). Über die innere Halsschlagader werden Sauerstoff und Nährstoffe in das Gehirn transportiert. Die äußere Halsschlagader versorgt das Gesicht mit Blut und Sauerstoff.
Bei etwa 80.000 bis 90.000 Personen verursacht die Halsschlagaderverengung der hirnversorgenden Arterien Durchblutungsstörungen im Gehirn, die zu Beschwerden führen.
Ursachen für eine Karotisstenose
Für eine Verengung der Halsschlagadern (Karotisstenose) gibt es mehrere Ursachen. Zum einen kann es an der Stelle, an der sich die gemeinsame Halsschlagader in die beiden Arterienäste gabelt, Turbulenzen im Blutstrom geben. Hierdurch entstehen Ablagerungen (arteriosklerotische Veränderungen) an den Gefäßinnenwänden, die Gefäße werden verengt und eine gestörte Hirndurchblutung ist die Folge.
Symptome bei einer Karotisstenose
Eine frühe Karotisstenose verläuft zunächst noch ohne Beschwerden. Erst eine mittel- bis hochgradige Verengung der Halsschlagader, die schon längere Zeit besteht, kann folgende Symptome hervorrufen:
- vorübergehende oder bleibende Lähmungen und Gefühlsstörungen
- Durchblutungsstörungen der Augen, die zu Sehstörungen führen
- Sprachstörungen
- wiederkehrende Schwindelanfälle
- gegebenenfalls eine Beeinträchtigung der Hirnleistung, die sich in einem Gedächtnisverlust äußern kann.
Auch wenn die Symptome nur vorübergehend auftreten, sollten sie immer ernst genommen werden. Denn meist sind die Anzeichen einer Durchblutungsstörung des Gehirns Vorboten eines Schlaganfalls.
Diagnose einer Karotisstenose
Als ersten Schritt der Diagnose einer Karotisstenose wird der Arzt mit einem Stethoskop die Halsschlagader abhören. Auf diese Weise kann er Beschleunigungen und Verwirbelungen des Blutstroms, die zur Verengung der Halsschlagader beitragen, feststellen. Dazu bewegt er das Instrument über das Blutgefäß. Zur Absicherung der Diagnose werden eine Ultraschalluntersuchung oder Angiographie angewendet. Bei der Angiographie werden die Blutgefäße mithilfe von Kontrastmittel auf Röntgenbildern oder
Computertomographie- bzw. Magnetresonanztomographie-Auswertungendargestellt.
Therapie einer Karotisstenose: Operation oder Ballondilation
Um Komplikationen und Folgeerkrankungen einer Karotisstenose zu vermeiden, sollte diese operiert werden. Dies wird vor allem denjenigen Betroffenen empfohlen, bei denen eine Verengung der Halsschlagader bereits zu Durchblutungsstörungen des Gehirns und Lähmungserscheinungen geführt hat. Die Operation (
) besteht darin, die verengte Halsschlagader unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung über einen schrägen Halsschnitt freizulegen und den verengten Gefäßabschnitt wieder zu öffnen. Alternativ zu diesem Eingriff gibt es auch die Möglichkeit, die Verengung der Halsschlagader mit einer Ballondilation zu beheben. Dabei handelt es sich um ein für den Betroffenen schonenderes Verfahren. Die verengte Stelle der Halsschlagader wird bei dieser Methode mit einem Ballon aufgedehnt. Anschließend wird ein röhrenförmiges Metallgitter (Stent) zur Stabilisierung des Gefäßes eingepflanzt.
Um einer Embolie vorzubeugen, sollte der Betroffene nach einer Halsschlagaderoperation über einen längeren Zeitraum hinweg Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen. Zudem sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um frühzeitig zu erkennen, ob sich erneut eine Engstelle in den Gefäßen ausbildet.
Verlauf einer Karotisstenose
Der Karotisstenose beruht in den meisten Fällen auf arteriosklerotischen Veränderungen der Gefäßinnenwände. Daher verläuft der Verschlussprozess chronisch. Als Komplikation kann es zum Verschluss von Hirngefäßen kommen. Die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, kann durch eine Operation gesenkt werden.
Vorbeugen vor einer Karotisstenose: Risikofaktoren vermeiden
Einer Karotisstenose kann am ehesten vorgebeugt werden, wenn die Faktoren, die eine arteriosklerotische Veränderungen begünstigen, ausgeschaltet werden. Das bedeutet:
- auf Rauchen verzichten,
- den Bluthochdruck senken,
- erhöhte Cholesterin- und Homozysteinwerte senken,
- eine Diabetes-Erkrankung optimal einstellen,
- das Körpergewicht reduzieren und
- auf eine regelmäßige Bewegung achten.